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„Sterne des Sports“: Oldenburger Gehörlosenverein fährt zum Bundesfinale nach Berlin

23.11.2024

Der Gehörlosen Sportverein Oldenburg gewinnt das Landesfinale. Auf den Plätzen folgen der Mehrspartensportverein TuS Glane 1929 und der 2020 gegründete Tischtennisverein PingPongParkinson Deutschland aus Nordhorn.

 © Markus Hibbeler

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Nur Gewinner: Die drei Finalisten wurden für ihre außergewöhnliche Vereinsarbeit oder ihre außergewöhnlichen Projekte ausgezeichnet. Auf dem Bild sind die Vereinsmitglieder zusammen mit den begleitenden Bankvertreterinnen und -vertretern sowie den Juroren und dem AGVR-Team zu sehen.

Bad Zwischenahn/Oldenburg/Weser-Ems - Die „Sterne des Sports" für Weser-Ems sind vergeben. Der Gehörlosen Sportverein Oldenburg (GSO) ist vor kurzem beim Landesfinale zum Sieger gekürt worden und wird damit Weser-Ems zusammen mit der Oldenburger Volksbank eG am 20. Januar beim Bundesfinale in Berlin vertreten. Stephanie Hempel, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Weser-Ems (AGVR), wünschte dem Vorsitzenden Andre Danke und seinem Team bei der feierlichen Preisverleihung in Bad Zwischenahn für den nun folgenden „Goldwettbewerb“ in der Bundeshauptstadt viel Erfolg: „Wir freuen uns, wieder einen Vertreter aus Weser-Ems nach Berlin zu schicken, der mit viel Leidenschaft sehr besondere und sehr beeindruckende Erfolge in der Vereinsarbeit erzielt hat und sicherlich nicht chancenlos in der Bundeshauptstadt antreten wird.“

Der GSO ist für seine kreative und innovative Vereinsarbeit ausgezeichnet worden, die Hörende und Gehörlose zusammenbringt, damit eine gesellschaftlich wichtige inklusive Arbeit übernimmt, weit über die Grenzen der Region hinaus ausstrahlt und seit Jahren steigende Mitgliederzahlen verzeichnet. Mit dem „Stern des Sports“ in Silber ist ein Preisgeld von 2.500 Euro verbunden. Zudem winkt dem Sieger in Berlin eine Prämie von 10.000 Euro. Die Nominierung bringt bereits 1.000 Euro in die Vereinskasse.

TuS Glane 1929 auf Platz 2

AGVR-Geschäftsführerin Hempel und die Juroren Klaus Witte aus Scheeßel und Hartmut Kröncke aus Westerstede betonten, dass nicht nur der Erstplatzierte, sondern alle Landesfinalisten Gewinner seien und durch ihre Arbeit und Projekte einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisteten. Dazu zählt auf Platz 2 der Mehrspartensportverein TuS Glane 1929 aus der Stadt Bad Iburg, der von der Vereinigten Volksbank eG Bramgau Osnabrück Wittlage begleitet wurde. Dieser wurde für sein Projekt zur nachhaltigen Gestaltung von Sportanlagen, Sportveranstaltungen und Training ausgezeichnet. Dieses beinhaltet zahlreiche Einzelmaßnahmen, wie der Vereinsvorsitzende Fritz Wellmann erläuterte. Die Bandbreite gehe vom Einsatz regenerativer Energien über das Recycling von Trikots und Bällen sowie der Verwendung von ausrangierten Baustoffen aus der Region bei Sanierungs- oder Erweiterungsmaßnahmen bis hin zur Vermeidung von Autoverkehr und der Stärkung des Radverkehrs im Zuge von Sportveranstaltungen.

PingPongParkinson auf Platz 3

Der Verein PingPongParkinson aus Nordhorn, der zusammen mit der Grafschafter Volksbank eG angereist war, landete auf dem Bronzerang. Der 2020 gegründete Verein nutzt Tischtennis als therapeutisches Mittel für an Parkinson erkrankte Menschen, erläuterte der Vorstandsvorsitzende Thorsten Boomhuis, der selbst betroffen ist und den Verein ins Leben gerufen hat. Dadurch werde der häufig zu beobachtende soziale Rückzug der Erkrankten verhindert, die Betroffenen würden weiter aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, gleichzeitig ihre körperlichen Fähigkeiten stärken und damit den Krankheitsverlauf verlangsamen. Von Nordhorn aus werden die bundesweiten Aktivitäten gesteuert. Der Verein hat unter dem Motto „Parkinson ist nicht ansteckend – Tischtennis schon“ in nur vier Jahren mehr als 100 Stützpunkte in Deutschland aufgebaut, organisiert internationale Turniere und zählt nach eigenen Angaben bereits mehr als 2.000 Mitglieder.

5.000 Euro Preisgelder für die Gewinner

Die drei Gewinner auf Silberebene erhielten ein Preisgeld von zusammen 5.000 Euro. Die Juroren Witte und Kröncke betonten, dass die Auswahl von einem „intensiven Denken“ begleitet worden ist. Am Ende sei die Wahl richtig und eindeutig, aber dennoch knapp gewesen. Insgesamt hätten „sehr qualifizierte Bewerbungen“ vorgelegen, die sich bei den „Sternen des Sports“ auf Bronzeebene (lokaler Ebene) durchgesetzt hätten.

Die „Sterne des Sports" werden von den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) jährlich vergeben. Sie gelten als „Oskar für Sportvereine" und deren ehrenamtlichen Engagements. Ausgezeichnet werden diese für ihre besondere Arbeit oder für außergewöhnliche Projekte. Der Wettbewerb gilt als der bedeutendste Preis für den deutschen Vereinssport. Auf lokaler Ebene wird der Sieger auf Bronzeebene gekürt, der sich automatisch für das Landesfinale qualifiziert, bei dem es um den „Stern des Sports“ in Silber geht. Die Landessieger fahren nach Berlin zum Bundesfinale, wo der „Große Stern des Sports“ in Gold in alternierender Anwesenheit des Bundeskanzlers oder des Bundespräsidenten verliehen wird.