Regulierung gefährdet Mittelstandsfinanzierung
09.11.2015
„Mittelstand stärken – Kreditfinanzierung fördern“: Positionspapier Regionaler Kreditinstitute und des NIHK in Niedersachsen
Der niedersächsische Mittelstand finanziert sich – anders als viele Großunternehmen – überwiegend über (langfristige) Kredite der Hausbanken vor Ort. Nun ist die ausreichende Versorgung der kleinen und mittelständischen Unternehmen mit Krediten durch aufsichtliche Anforderungen sowie die von der EU gewünschte Kapitalmarktfinanzierung ernsthaft gefährdet. Finanzmarktregelungen werden undifferenziert auf alle Kreditinstitute übertragen, ohne Berücksichtigung von Geschäftsmodell, Größe, Risikogehalt und Komplexität. Insbesondere die bewährten Langzeitfinanzierungen für den Mittelstand werden erschwert, wenn gerade für diese Bankenkredite höhere Eigenkapitalanforderungen an die Kreditinstitute gestellt werden.
Der Sparkassenverband Niedersachsen, der Genossenschaftsverband e.V., der Genossenschaftsverband Weser-Ems e.V. und der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK) fordern deshalb in einem gemeinsamen Positionspapier die niedersächsische Politik auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene auf, die Belange der mittelständischen Wirtschaft bei allen Entscheidungen zur zukünftigen Kreditfinanzierung in den Vordergrund zu stellen. Immerhin sei der Großteil der niedersächsischen Wirtschaft geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Sie seien in einer Vielzahl von Branchen in allen Regionen des Landes vertreten und zeichneten sich durch ihre hohe Verantwortung für ihren jeweiligen Standort aus. Die Finanzierung für diese Unternehmen müsse langfristig sichergestellt werden, nur dann könne Niedersachsen im Wettbewerb bestehen.