"Die Stoffdichte ist unglaublich hoch"
Lernen und sich weiterbilden - das ist der Schlüssel zu einer erfüllten Karriere. Wir unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihrem beruflichen Weg, um ihre Potenziale entwickeln und entfalten zu können.
Das Examen zum Wirtschaftsprüfer gilt als eines der schwierigsten in Deutschland mit Durchfallquoten von mehr als 50 Prozent. Wie schafft man das?
Hendrik Wallach: Langer Atem, viel Disziplin, Fleiß, aber auch gute Nerven, ein gutes Zeitmanagement sowie der Glaube an seine eigenen Fähigkeiten und ein intaktes berufliches und vor allem auch soziales Umfeld – das sind wohl die wichtigsten Voraussetzungen. Man darf sich dabei von seinem Weg einfach nicht abbringen lassen.
Wie haben Sie sich konkret auf die Prüfungen vorbereitet?
Hendrik Wallach: Von Februar bis August 2021 habe ich 199 Tage gelernt, meist 8 bis 10 Stunden. Dabei habe ich 34 Testklausuren geschrieben, um zu sehen, wo ich stehe. An vier Tagen habe ich mir eine Pause gegönnt. Ähnlich war dann Vorbereitung in diesem Jahr auf den letzten Examensteil. Die Stoffdichte ist einfach ungeheuer hoch.
Gab es irgendwann Zweifel, ob Sie das alles schaffen?
Hendrik Wallach: Gerade in den ersten Tagen und Wochen säuft man regelrecht ab. Das geht aber jedem so und man muss an sich glauben und strukturiert weitermachen. Ich habe mich von den hohen Durchfallraten nicht abschrecken lassen. Man muss an sich und seine Fähigkeiten glauben. Dabei haben mir auch Gespräche hier mit den Kolleginnen und Kollegen im Haus sehr geholfen. Aber es muss auch klar sein, dass das Privatleben in dieser Zeit häufig ruht.
Wie sah Ihr beruflicher Weg bis zum Wirtschaftsprüfer aus?
Hendrik Wallach: In den vergangenen zehn Jahren habe ich mehr oder weniger intensiv gelernt. Nach meiner dreijährigen Ausbildung bei einer Genossenschaftsbank mit einem dualen Studium zum „Bachelor of Arts in Banking und Finance“ an der Berufsakademie für Bankwirtschaft in Rastede habe ich 2012 meine Ausbildung zum Verbandsprüfer begonnen. Die habe ich 2016 bestanden. 2019 habe ich schließlich die Prüfung zum Steuerberater und ein weiteres berufsbegleitendes zweijähriges Studium zum „Master of Arts Taxation“ abgeschlossen. Dann folgte der letzte Schritt mit dem Examen zum Wirtschaftsprüfer.
Wie hat unser Genossenschaftsverband die Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer bei Ihnen unterstützt?
Hendrik Wallach: Die Begleitung des Genossenschaftsverbands ist sehr wohltuend. Das gilt in finanzieller Hinsicht als auch in mentaler. Das Gehalt ist weiterbezahlt worden und für die bei externen Bildungsanbieter zu buchenden prüfungsvorbereitenden Kursen hat der GVWE mir ein großzügiges Budget zur Verfügung gestellt. Zudem konnte ich zeitlich sehr flexibel planen. Darüber hinaus bin ich sehr dankbar für die Unterstützung der Kollegen und Kolleginnen hier im Haus und auch seitens des Vorstands und meinem Prüfungsdienstleiter, von dem ich immer Zuspruch erhalten habe. Das hat wirklich geholfen. Das ist ein tolles Umfeld.
Wie geht es jetzt weiter als frischgebackener Wirtschaftsprüfer?
Hendrik Wallach: Ich freue mich natürlich, jetzt Verantwortung für Mandanten und mein Team übernehmen zu können. Das war natürlich immer die Motivation und das Ziel, für das ich gelernt habe. Ich habe jetzt von unserem Prüfungsdienstleiter sehr interessante Mandanten und tolle Teams erhalten. Jetzt versuche, der Verantwortung und den Ansprüchen gerecht zu werden. Das wird eine spannende Zeit.