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Gutes Ergebnis in volatilen Zeiten

veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 09/2024

Generalversammlung der Raiffeisenbank Ems-Vechte eG: Bank- und Agrargeschäft haben sich gut entwickelt. Es werden insgesamt knapp 2,7 Millionen Euro an Dividenden und Warenrückvergütungen für 2023 ausgezahlt.

Zum 125-jährigen Bestehen präsentierte die Raiffeisenbank Ems-Vechte eG für das Geschäftsjahr 2023 ein gutes Ergebnis. Trotz der „volatilen Zeiten“ habe die Genossenschaft ihren Wachstumskurs weiter fortgesetzt, betonten die Vorstände auf der jüngsten Generalversammlung am Firmensitz in Klein Berßen. So stieg die Bilanzsumme der Genossenschaftsbank auf 720 Millionen Euro und lag damit um 6,5 Prozent über dem Vorjahreswert. „Unser Bilanzwachstum war geprägt vom Anstieg der bilanzwirksamen Kundenkredite, der warenwirtschaftlich genutzten Sachanlagen sowie höheren Beteiligungswerten“, erläuterte Vorstandsmitglied Josef Mescher vor rund 350 Gästen im Festzelt.

160 LKW täglich bewegt
Vorstandsmitglied Albert Weersmann stellte die Zahlen für das Warengeschäft vor. Er sprach von einem volatilen Geschäftsjahr: „Trotzdem waren wir im Vergleich zum Vorjahr im Agrarbereich gut unterwegs.“ Im Durchschnitt seien rund 160 LKW am Tag durch die Raiffeisen Ems-Vechte, dem Warengeschäft der Raiffeisenbank Ems-Vechte eG, bewegt worden. Im Bereich Misch- und Einzelfutter sei eine Steigerung von rund 4.600 Tonnen zu verzeichnen. Insgesamt sind laut Geschäftsbericht knapp 642.000 Tonnen Futtermittel selbst hergestellt worden. Preisbedingt sei der Umsatz in diesem Bereich aber um knapp 26 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der gesamte Warenumsatz lag laut dem Geschäftsbericht bei 561 Millionen Euro und damit um rund 53 Millionen unter dem Wert von 2022. 

Neben den Geschäftszahlen ging Albert Weersmann auf das Kooperationsprojekt mit der Nachbargenossenschaft Raiffeisen-Waren Ringe-Wielen-Georgsdorf ein. Aufgrund der aktuellen Herausforderungen und des weiter voranschreitenden Strukturwandels in der Landwirtschaft strebe man eine Fusion an. „Aber wir wissen: Das letzte Wort haben die Mitglieder“, betonte Albert Weersmann.

Dividende von 4,25 Prozent
Die positive Geschäftseinschätzung der Vorstände spiegelt sich laut Geschäftsbericht auch im Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit wider, das mit 13,92 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresergebnis liegt. Für das Geschäftsjahr 2023 schüttete die Raiffeisenbank Ems-Vechte in ihrem Jubiläumsjahr eine Dividende von 4,25 Prozent aus. Das entspricht einer Summe von rund 693.000 Euro. Zudem erhalten die Mitglieder des genossenschaftlichen Unternehmens eine Warenrückvergütung von knapp 2 Millionen Euro für 2023.

Anlässlich des 125-jährigen Bestehens eröffnete die Aufsichtsratsvorsitzende Irmgard Rolfes-Hinson die Veranstaltung mit einer Zeitreise in die Vergangenheit. Auch Gastredner Carsten Völke, Regionaldirektor DZ BANK, ging auf die Zeit der Gründung um 1899 sowie die Gründerväter ein. Er betonte, dass die Raiffeisenbank Ems-Vechte stets ihrem Motto treu geblieben sei, auf Augenhöhe mit den Kunden zu agieren.

41 Millionen Euro in die Region geflossen
Als Vertreter der Landwirtschaft zog Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS Raiffeisen AG, trotz der Vielzahl an Herausforderungen ein positives Fazit: „Das Glas in der Landwirtschaft ist halb voll. Deshalb ist mir auch für die junge Generation nicht bange, welche die Genossenschaft zum 150. Bestehen führen wird.“

Unser Verbandsdirektor Axel Schwengels betonte, das mehr Nahrungsmittel heimisch produziert werden müssten. Genossenschaften seien ein wichtiger Teil der Lösung, um die Probleme wie die heimischen Versorgung und den Strukturwandel bewältigen zu können: „Dafür ist die Raiffeisenbank Ems-Vechte eG ein Paradebeispiel.“ Denn sie agiere nach dem Grundsatz „in der Region und für die Region“.

Dies betonte auch Vorstandsmitglied Andreas Terfehr und sagte, dass durch die Genossenschaft im Geschäftsjahr 2023 insgesamt rund 41,5 Millionen Euro in die Region geflossen sind in Form von Spenden, Steuern, Löhnen und Gehältern, Qualifizierung von Personal, Investitionen, Instandhaltungskosten sowie Dividenden und Warenrückvergütungen. Sein Vorstandskollege Holger Terhalle beleuchte die Investitionen der Unternehmensgruppe eingehender, die laut Geschäftsbericht insgesamt im unteren zweistelligen Millionenbereich lagen.